Das Umweltproblem ist der ganzen Welt bekannt, auch in Belarus. Es scheint, dass unser Land klein und damit sauber ist, doch auch hier gibt es Fabriken, die giftige Substanzen ausstoßen und Flüsse verschmutzen. So beispielsweise auch das BelNPP (Bel. AKW), über das wir mit Vorsicht beobachten, seitdem die Tschernobyl-Katastrophe auch unser Land schmerzhaft getroffen hat. Folgend wollen wir mitteilen, wie «Unser Haus» sich für ein ökologisches und umweltfreundliches Belarus einsetzt.

Im Jahr 2011 kämpfte «Unser Haus “ für das Recht, in Slutsk weiter saubere Luft einatmen zu können. In einem der Bezirke wollten sie eine Anlage zur Entsorgung von Haushalts-und Industrieabfällen bauen. An dem Treffen mit den Anwohnern nahmen Vertreter der Wohnungs-und Kommunalwirtschaft, Umweltschützer, Abgeordnete, Vertreter der Sanitär-Epidemie-Station, ein Architekt und ein Vertreter der Investoren teil. Der ehemalige Direktor einer Zuckerfabrik schlug vor, auf einem militärischen Übungsplatz, neben dem die Eisenbahnlinien verlaufen, eine Fabrik zu bauen. Ein lokaler Abgeordneter war auch gegen das Werk in der Stadt. Bei der Abstimmung waren die Bewohner des Bezirks schlussendlich geschlossen der Meinung, dass es neben den Wohngebäuden keine Anlage geben sollte.[1]

Im Jahr 2012 trat im Bezirk Tolochin ein Umweltproblem auf – die Fleischfabrik warf Abfälle und Tierleichen in eine Schlucht in der Nähe des Flusses Sokolyanka. Flüssigkeit mit einem ekelhaften Geruch floss in den Fluss. Lassen Sie uns klarstellen, dass Sokolyanka in den Fluss Adrov fließt, den rechten Nebenfluss des Dnjepr. Das bedeutet, dass das Problem über den Bezirk hinausging. Die Aktivisten von “ Unser Haus» gaben Informationen über die Gefahr der Verschmutzung an den Leiter der Inspektion der Naturressourcen und des Umweltschutzes weiter – sie überprüften daraufhin die Tierfabrik, die Abfälle in die Schlucht abwarf.[2]

Ein weiteres Umweltproblem im Bezirk Tolochin konnte auch durch den Einsatz der Aktivisten von «Unser Haus» erfolgreich gelöst werden. Im Jahr 2012 schüttete die Verwaltung der örtlichen Konservenfabrik Abfall in den nächsten Wald. Fotos erschienen auf der Website von „Unser Haus“, und dies veranlasste die Inspektion der natürlichen Ressourcen zu untersuchen. Sie haben “Tolochin Cannery” daraufhin bestraft. Der Vorsitzende, welcher vorerst sich der Verantwortung enzog, wurde sechs Monate später verhaftet – für die illegale Ensorgung von Industrieabfällen in den Fluss.[3]

2016 entwickelte «Our House“ das Drehbuch für die Aufführung „Wir trauern. Wir erinnern uns“, welches sich den Fragen des Abholzens von Bäumen wegen der geplanten Rekonstruktion einiger Straßen in Homel widmetet. Während der Aktion wurden 24 junge Bäume, die vor einigen Jahren auf beiden Seiten der Proletarskaya-Straße in der Nähe des Lenin-Platzes gepflanzt wurden, mit schwarzen Trauerbändern versehen.[4]

Im Jahr 2018 veröffentlichte „Unser Haus“ ein Umweltprogramm, in dem angekündigt wurde, dass in Belarus mit der Erhaltung aller Arten von Pflanzen und Tieren, Ökosystemen und Landschaften, dem Ausbau des Netzwerks speziell geschützter Naturgebiete, dem Kampf gegen Luft-und Wasserverschmutzung und weichender Fruchtbarkeit der Böden begonnen werden muss. Darüber hinaus ist es gemäß dem Programm in Belarus notwendig, den Grad der Umweltgefahr aller Industrieunternehmen und die Zonen von Umweltkatastrophen zu bestimmen, um Menschen in das Umweltthema einzubeziehen. Erhöhte ökologische Aufmerksamkeit sollte den Seen in Polesie-und Braslav , Naroch-und Zapadnaya und Dvina gewidmet werden.

Um die Umsetzung dieses Programms zu ermöglichen, muss der Umweltkodex der Republik Belarus verabschiedet, die Praxis regionaler und lokaler Referenden zu Umweltfragen eingeführt und die Umweltgesetzgebung vereinfacht werden. Wir müssen EU-Umweltstandards einführen und Menschen für die Organisation unbefugter Mülldeponien bestrafen. Unser Land sollte bis 2025 moderne Abfallverarbeitungsanlagen bauen. Es ist auch notwendig, die Prinzipien der sicheren Abfalllagerung einzuführen, die Abhängigkeit von russischen Energiequellen zu verringern, eine hohe Qualität und Sicherheit von Lebensmitteln zu gewährleisten, das Interesse der Belarusen am Bau und Betrieb energieeffizienter Häuser zu erhöhen, Mini-Wärmekraftwerke zu entwickeln und Biogas aus Geflügelmist zu produzieren.

Die Aktivisten von „Unser Haus“ setzten sich auch mit den Problemen des Batteriewerks in Brest auseinander. 2019 nahmen in Brest und Bobruisk Vertreter der Organisation an Protestaktionen teil.[5] Darüber hinaus überprüfte «Unser Haus“ das Gerichtsverfahren gegen Blogger, die den Bau des Unternehmens dokumentierten, und gegen Aktivisten, die gegen das Batteriewerk protestierten.

Auch im Jahr 2019 half «Unser Haus” bei der Verteidigung des Parks in der Nähe des Hotels “Tourist“ in Homel. An dessen Stelle sollte ein 16-stöckiges Gebäude mit Parkplatz gebaut werdem. Ein Aktivist von „Unser Haus“ nahm an einem Treffen mit Abgeordneten teil, um die Erhaltung des Parks zu diskutieren. Das Thema wurde mit der Verwaltung des Central District vereinbart, und alle Bäume wurden tatsächlich im Park gepflanzt.[6]

Eine separate Kampagne von „Unser Haus“ war dem BelNPP gewidmet. Die Probleme mit dem Bau des AKWs und dessen Folgen wurden von «Unser Haus» schon 2012-2013 angesprochen. Im Jahr 2017 kämpften Aktivisten in der Parlamentarischen Versammlung der OSZE gegen das öffentliche Schweigen hinsichtlich der Probleme. Im Jahr 2019 nahmen wir an einem Treffen teil, um den Umweltbericht über die strategische Umweltverträglichkeitsprüfung des Entwurfs einer Strategie für das Management abgebrannter Kernbrennstoffe zu erörtern. Im Jahr 2020, nach der katastrophalen Eröffnung des AKWs, forderten wir erneut die Beendigung seines Betriebs sowie der weiterer Maßnahmen zur Verletzung der Gesundheit und Sicherheit der Bürger der Republik Belarus. Ende des Jahres wurde bekannt, dass die vollständige Inbetriebnahme des Kernkraftwerks auf 2022 verschoben wurde.

Die letzten Monate haben den Belarusen bewiesen, dass sich die illegitime Regierung nicht um Kultur oder Bildung oder die Umwelt kümmert. Während sich der Diktator im Krieg mit den Menschen befindet, werfen Fabriken weiterhin schädliche Substanzen in Luft und Wasser, Sümpfe werden abgelassen, die Deponien sind nach wie vor überfüllt. Wir können die belarussische Natur vor ihrer Zerstörung retten, allerdings nur dann wenn Lukaschenka geht.

[1] https://nash-dom.info/4195

[2] https://nash-dom.info/11467

[3] https://nash-dom.info/8097

[4] https://nash-dom.info/action/browse/ekoperfomans-v-tsentre-gomelya

[5] https://nash-dom.info/56381

[6] https://nash-dom.info/56980

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