Obwohl Europa und die EU große Fortschritte bei den Menschenrechten gemacht haben, bleibt noch viel zu tun, insbesondere wenn es um die Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen und Männern geht. Gleichzeitig gibt es in ganz Europa viele herausragende Frauen, die sich für Gleichberechtigung, Gleichstellung, Vielfalt und Teilhabe aller Menschen einsetzen. Diese Frauen stehen für die Werte der Europäischen Union.

Auf der diesjährigen Konferenz „Starke Frauen — Starkes Europa“ am 9. Mai ehrten die Teilnehmerinnen die stellvertretende Ministerpräsidentin der Ukraine, Iryna Vereshchuk. In Putins Krieg gegen die Ukraine und westliche Werte organisiert sie unter anderem humanitäre Korridore im Land. Leben und körperliche Unversehrtheit sind die höchsten Menschenrechte und Werte.

Starke Frauen können für eine starke EU sorgen, in der sich die Demokratien Europas endlich vereinigen werden.

Olga Karatsch, Leiterin des „Unser Haus“, war als Rednerin zu der Konferenz eingeladen. In ihrem Bericht hob Olga Karatsch besonders die Einzigartigkeit und Komplexität der Situation hervor, in der sich die Belarussen befinden:

„Die Trauer und der Schmerz des ukrainischen Volkes in diesem Krieg sind endlos, aber es gibt einen Trost, wenn man in dieser schrecklichen Situation von Trost sprechen kann. Die Ukrainer wissen, dass all diese Vergewaltiger, Mörder und Plünderer nicht sie sind. Sie sind nicht Teil des ukrainischen Volkes, sie sind russische Besatzer. Und das gibt viel Kraft und Energie, um gegen die Ukraine zu kämpfen und Widerstand zu leisten.

In Belarus wissen wir, dass all diese Menschen — diejenigen, die Demonstranten in den Gefängnissen mit Schlagstöcken vergewaltigen, die sie mit Elektroschockern foltern, die Menschen schlagen, die Denunziationen an den KGB schreiben — Belarussen sind. All diese Menschen sind Teil des belarussischen Volkes. Sie sind der Vater, der Bruder, der Klassenkamerad, der Nachbar, der Sohn oder die Tochter von jemandem. Und das ist äußerst schmerzhaft“.

In ihrer Rede ging sie auch auf die Arbeit von „Unser Haus“ zur Unterstützung von Flüchtlingen ein: „Wir haben mehr als 75 Tonnen an humanitären Gütern erhalten und verteilt — Kleidung, Hygieneartikel, Lebensmittel, Möbel, Medikamente usw. Ein Teil der humanitären Hilfsgüter ist in die Ukraine gegangen, ein anderer Teil nach Belarus, um Familien von politischen Gefangenen zu unterstützen. Mehr als 300 Frauen mit Kindern – belarussische und ukrainische Flüchtlinge — erhielten Lebensmittelpakete“.

Besondere Aufmerksamkeit widmete Olga unserer Kampagne „NO means NO“: „Seit Beginn des Krieges haben mehr als 20.000 Männer Belarus verlassen und Einberufungsbescheide zur Armee erhalten. Bereits 35 Männer haben auf der Grundlage solcher Einberufungen politisches Asyl in Litauen beantragt. Ich bitte Europa, zu helfen und den belarussischen Männern, die nicht an der Seite Putins in den Krieg in der Ukraine ziehen wollen, politisches Asyl zu gewähren.“

„Der tägliche Kampf von „Unser Haus“ und anderen pro-europäischen Organisationen und all diese Versuche des belarussischen Regimes, uns zu stoppen, beweisen, dass wir keine Minute aufhören werden, bis Belarus ein freies und demokratisches Land wird. Belarus muss Teil Europas sein, nicht der russischen Welt“, sagte die Politikerin und Menschenrechtsaktivistin Olga Karatsch am Ende ihrer Rede.

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